Sitzung: 05.12.2011 Schulausschuss
Ausschussvorsitzender
Nicolaus gibt einleitend den Hinweis, dass die Beschlüsse der schulischen
Gremien wie Schülerrat, Elternrat, Gesamtkonferenz und Schulvorstand allesamt
einmütig gefasst worden seien.
Sodann erläutert Samtgemeindebürgermeister
Ritz mit Bezug auf die Vorlage I/078/2011 ausführlich die Sach- und Rechtslage.
Er führt aus, dass zum
Schuljahr 2011/2012 für Freren eine Umwandlung der Haupt- und Realschule zur
Oberschule noch nicht für sinnvoll
gehalten wurde, da die Haupt- und Realschule in Freren sehr gut zusammen
arbeitet und sie überdurchschnittlich gut ausgestattet ist. Vor allem haben
viele Regelungen zur Oberschule zu Beginn des Jahres noch gefehlt. Für die
Samtgemeinde Freren als Schulträger sei immer wichtig gewesen, dass es bei
einer Umwandlung von einer Haupt- und Realschule zu einer Oberschule zu keiner
Schlechterstellung kommen darf. Freren hat im Rahmen der Ganztagsschule eine
ganze Sozialarbeiterstelle und eine Teilzeitstelle im Rahmen des Programms zur
Profilierung der Hauptschule. Jede Oberschule soll eine halbe Stelle für eine
sozialpädagogische Fachkraft erhalten. Für eine gut ausgestattete Schule wie
Freren bedeutet dies aber auch nicht, dass eine zusätzliche halbe Stelle
gewährt wird, sondern der Ist-Stand bleibt bestehen. Ebenso gilt dies im Rahmen
der Ausstattung als Ganztagsschule. Auch im Hinblick auf die gute Ausstattung
der Ganztagsschule ist bei einer Umwandlung zur Oberschule Bestandsschutz
gegeben.
Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die
Nichteinführung von Oberschulen in der Stadt Lingen sei für die Samtgemeinde
Freren wichtig, welche Oberschulen in unmittelbarer Nähe schon geführt oder
demnächst eingerichtet werden. So seien spätestens mit Beginn des nächsten
Schuljahres Oberschulen in Spelle und Lengerich zu erwarten. Vor dem
Hintergrund bestehende Schulbezirke zu schützen, regelt § 63 des
Niedersächsischen Schulgesetzes eindeutig, dass Schülerinnen und Schüler, die
ihren Wohnsitz im Schulbezirk einer Oberschule haben, nicht die Oberschule in
einem anderen Schulbezirk besuchen können. Dies gilt auch dann, wenn die
Oberschule im anderen Schulbezirk mit einem gymnasialem Zweig ausgestattet ist
und die Oberschule im eigenen Schulbezirk nicht.
Am 14.09.2011 wurde
eine Informationsveranstaltung für alle Eltern und sonstigen Interessierten zur
Möglichkeit der Einführung der Oberschule an der Franziskus-Demann-Schule
durchgeführt. Bei dieser Veranstaltung wurden ca. 120 Personen die rechtlichen
Voraussetzungen der Oberschule und die mögliche innere Ausgestaltung der
Oberschule erläutert.
Die Umwandlung der
Franziskus-Demann-Schule in eine Oberschule sieht eine Reihenfolge von
Beschlüssen vor, die sich in den nachfolgenden Tagesordnungspunkten
wiederfinden.
Auf Anfrage von
Ausschussmitglied Nosthoff teilt Ausschussvorsitzender Nicolaus mit, dass hinsichtlich der Arbeitsweise und der Ausgestaltung
des Unterrichtes noch entsprechende Beschlüsse der Schulgremien gefasst werden
müssen, eine Durchlässigkeit innerhalb des Schulsystems aber immer vorhanden
sei.
Ausschussmitglied
Sandl teilt die Sorge von Eltern vor der Ungewissheit, ob eine gemeinsame
Unterrichtung der Kinder positiv oder negativ zu sehen ist.
Ausschussmitglied
Rohoff führt aus, dass Länder, die in den Pisa-Studien gut abgeschnitten haben,
ihre Kinder immer so lange wie möglich gemeinsam unterrichten und nicht nach
starken und schwachen Schülern unterscheiden. Gerade diese Situation sei in der
Oberschule gegeben.
Ausschussmitglied
Schmit hält eine weitere Unterrichtung der Eltern durch Schule und Politik für
notwendig, um auch alle Eltern zu erreichen.
Auf Anfrage von Ausschussmitglied
Pünt teilt Samtgemeindebürgermeister Ritz mit, dass die vom Land geplante
Inklusion (gemeinsame Unterrichtung von Schülerinnen und Schülern mit und ohne
Behinderung) sich z.Zt. noch im Gesetzgebungsverfahren befinde, sich jedoch
abzeichne, dass der Bestand an Förderschulen durch die Inklusion nicht
aufgegeben würde. Fest stehe aber wohl, dass künftig eine Beschulung in den
Klassen 1 bis 4 in Förderschulen entfallen wird.
Die Sitzung wird
unterbrochen.
Der Schulleiter der
Franziskus-Demann-Schule, Herr Leo Duisen, teilt auf Anfrage mit, dass es schon
heute nur bei den Hauptfächern wie Mathematik, Deutsch und Englisch
grundlegende Unterschiede zwischen dem Unterricht an Haupt- und an Realschulen
gebe. In vielen anderen Fächern sei der Unterrichtsstoff jetzt schon identisch.
Die Sitzung wird
fortgeführt.
Nach weiterer
eingehender Beratung beschließt der Schulausschuss einstimmig, dem
Samtgemeindeausschuss zu empfehlen, dem Samtgemeinderat vorzuschlagen, die
vorstehenden Ausführungen zustimmend zur Kenntnis zu nehmen.